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Was ist in mir, das ich keine Ruhe finde, obwohl ich schlaflos müde bin?
Es sind Worte, die ich nicht begreifen kann. Endgültige Worte.
Eine Endgültigkeit, die mich überrennt.
Ich bin überfordert. Überfordert mit einer Endgültigkeit, die ich nicht will.
Ich will, dass diese Worte wieder aus meinem Kopf verschwinden.
Sie verwirren mich und machen mir Angst. Ich habe Angst.
Ich will schreien. Ich will spüren, was mich verletzt hat.
Aber ich spüre nichts. Es ist zu viel.
Zu viel, um begreifen zu können, was geschehen ist.
Ich muss es sortieren.
Das Fühlen sortieren.
Eine Ordnung schaffen.
Aber wonach soll ich sortieren?
Gefühle haben keine Farben.
Gefühle haben keine Größe.
Gefühle haben keine Muster.
Ich nehme sie wahr, nehme zu viel wahr.
Zu viel, um begreifen zu können, was geschehen ist.
Ich kann Wahrnehmungen nicht filtern.
Sie strömen ungefiltert auf mich ein.
Wenn es zu laut ist, halte ich mir die Ohren zu. Das macht den Lärm erträglich.
Wenn etwas zu stark riecht, halte ich mir die Nase zu. Das macht den Geruch erträglich.
Aber wie kann ich dieses Fühlen erträglich machen?
Es schweigt nicht, wenn ich schweige.
Es schreit nicht, wenn ich schreie.
Es nimmt mir den Halt, der mir bis gestern so viel Sicherheit gegeben hat.
Es macht mir Angst. Ich habe Angst.
Angst, weil ich keine Worte finde, die dem Fühlen einen Namen geben.
Worte, die begreifbar machen würden, was in mir ist.
Ich will spüren, was mich verletzt hat.
Nähe ist unerträglich.
Sie gibt keinen Halt, wenn sie morgen nicht mehr da ist.
Nur die Nähelosigkeit ist endgültig.
Sie ist der Zustand des Nichtfühlens.
Doch ich will fühlen.
Ich will diesen Schmerz spüren.
Ich will spüren, was mich verletzt hat.
Ich will mich spüren. Mich und diesen Schmerz, der aus den Worten kommt.
Vielleicht werde ich dann begreifen, was geschehen ist.