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Außen-Worte hatten mich getroffen – schmerzende Worte.
Sie drangen in mein Innen-Sein und zerstörten mein Gedankenmuster.
Doch ohne die feste Struktur eines Musters gab es keine Sicherheit mehr.
Ein heftiges Fühlen brach in mir aus, welches mir jeden Halt nahm.

Alles Außen schmerzte.
Aber ich konnte nicht schreien.
Nicht einmal sprechen.
Worte hätten nicht das formen können, was in mir war.
Wortlos war ich gefangen in mir und erstarrte.

Erstarrte in jenem Schweigen, das mein Innen-Sein vom Geschehen um mich herum trennte. In dieser Nähelosigkeit nahm ich das Außen kaum noch wahr.
Dafür spürte ich alles Innen mit einer Intensität, die mich überforderte.
Unruhe raste in mir, weil die Worte alles zerstört hatten, was mir Halt gab.

Ich musste mich bewegen – in einem Hin und Her wie ein Schaukeln.
Immer und immer und immer wieder. Hin und Her.
Das sich ständig wiederholende Bewegen würde mir ein wenig von der Sicherheit zurückgeben, welche mir durch die Außen-Worte entrissen worden war.
Und die Kontrolle über meine Hände, die ich längst verloren hatte.

Ich erinnere mich nicht daran, ob sie mit mir sprach, während sie neben mir stand. Die Nähelosigkeit war wie eine gläserne Wand, durch die ich nicht zu ihr gelangen konnte.
Aber sie war da. Ich spürte den leichten Druck ihrer Hände auf meiner Hand, die ich zu einer Faust zusammengepresst hatte, um den Druck der inneren Anspannung loszuwerden.
Sie hielt mich fest und stellte auf diese Weise ganz langsam den Kontakt zu ihr und nach dem Außen wieder her. Die verkrampfte Muskulatur lockerte sich, so dass das Zittern an meinem Körper allmählich abnahm.

Ich war erschöpft. Kraftlos. Leer.
Jeder Reiz von Außen schmerzte.
In meinem Kopf dröhnte es.
Nur ihre Stimme war mir vertraut und beruhigte mich.
Ich konnte sie hören.
Sie war immer noch da.
Ihre Worte waren Innen-Worte.
Worte, an denen ich mich festhalten konnte.
Sie drangen durch die Nähelosigkeit zu mir.
Sie erreichten mein Innen-Sein.

Für einen kurzen Moment spürte ich das Gefühl von Nähe.
Nähe und Sicherheit, die ich brauchte, um das Außen wieder (er)tragen zu können.
Und das Chaos in meinem Innen-Sein, das sich erst auflösen würde, wenn sich die Gedankenstruktur wieder zu einem Muster zusammenfügen ließ.